Zeitspuren

Nationalsozialismus in Deutschland


Gedenkstätte Bergen-Belsen
Kriegsgefangenenlager und Konzentrationslager Bergen-Belsen

Etwa sechzig Kilometer nordöstlich von Hannover, in der Lüneburger Heide, liegt die Gedenkstätte Bergen-Belsen. Auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagers erinnern Gräber und Mahnmale an das Leiden und Sterben der Häftlinge und Gefangenen.

Geschichte des Lagers Bergen-Belsen:

1940
Die Wehrmacht richtet ein Kriegsgefangenenlager für 600 französische und belgische Soldaten ein.

ab Juli 1941
Eintreffen von ca. 20.000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die unter freiem Himmel zusammengepfercht werden. Bis zum Frühjahr 1942 sterben 14.000 Gefangene an Hunger, Kälte und Krankheiten.

April 1943
Übergabe eines Lagerteils des Kriegsgefangenenlagers an die SS: Einrichtung des „Aufenthaltslagers Bergen-Belsen" für Juden, die gegen im Ausland internierte Deutsche ausgetauscht werden sollen. Die Wehrmacht benutzt das verbleibende Kriegsgefangenenlager vor allem als Lazarett.

ab März 1944
Unterbringung kranker Häftlinge aus anderen Konzentrationslagern in einem abgetrennten Lagerteil.

ab August 1944
Einlieferung von weiblichen Häftlingen vor allem aus dem KZ Auschwitz-Birkenau, die zum Teil in KZ-Außenkommandos weiterverteilt werden.

Januar 1945
Auflösung des Kriegsgefangenenlazaretts und Übernahme der Baracken durch die Konzentrationslagerverwaltung.

ab Januar 1945
Evakuierung von Zehntausenden von Häftlingen aus frontnahen Konzentrationslagern in das KZ Bergen-Belsen. Völlige Überfüllung des Lagers. Beginn des Massensterbens.

Anfang April 1945
Abtransport von mehreren tausend jüdischen Austauschhäftlingen in Richtung Theresienstadt.

15. April 1945
Befreiung des Lagers durch britische Truppen.

Links:

www.bergenbelsen.de

shoa.de - Zukunft braucht Erinnerung


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Insgesamt starben in Bergen-Belsen etwa 50.000 KZ-Häftlinge und 20.000 Kriegsgefangene


Bunker "Valentin" - Bremen Farge

Die U-Boot-Bunkerwerft “Valentin” in Bremen-Farge wurde innerhalb von nur 23 Monaten (Mai 1943 - März 1945) gebaut. Er ist Zeugnis des Größenwahns und der Menschenverachtung des nationalsozialistischen Systems. Nach Bombenangriffen der Alliierten Anfang 1945 wurden die Arbeiten an dem bis zu 90% fertiggestellten Bunker eingestellt.

Mit einer Länge von 426 Metern und einer Breite von bis zu 97 Meter entspricht das einer Fläche von fünf Fußballfeldern. Der Bunker ist bis zu 33 Meter hoch und hat Wand- bzw. Deckenstärken zwischen 4,5 und 7 Metern. Geplant war es, Unterseeboote  im Taktverfahren zu fertigen. Ab August 1945 sollte nach Plan alle 56 Stunden ein U-Boot vom Stapel laufen. Ziel war es, jährlich 150 U-Boote zu bauen.

Während der Hauptphase im Jahre 1944 arbeiteten auf der Baustelle täglich bis zu 12.000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und Deportierte aus allen Teilen Europas. Die Unterbringung erfolgte in mehreren Lagern in der Nähe des Bunkers. Mehrere tausend Menschen haben ihr Leben beim Bau des Bunkers und durch Deportation zum Kriegsende verloren.

Seit 1966 betreibt die Bundeswehr in der ehemaligen U-Boot-Bunkerwerft ein Materialdepot in einem Teil des Bunkers, der andere Teil ist ungenutzt und verfällt langsam. Nach dem derzeitigen Stand wird die Nutzung durch die Marine im Jahr 2010 enden. Es bestehen Überlegungen, den Bunker als Gedächtnisort und interkulturelle Stätte in die Stadt-, Regional- und Tourismusplanung einzubeziehen
.

Links

http://www.bunkervalentin.de

U-Boot-Bunkerwerft "Valentin"

Geschichtslehrpfad

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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L a g e r   S a n d b o s t e l

 

 

 

 

 

 

Einige Monate vor Beginn des Zweiten Weltkriegs begannen die Planungen eines Kriegsgefangenenlagers in der Nähe des Ortes Sandbostel. Ein Musterbauplan der Wehrmacht für dieses Lager datiert vom Mai 1939. Das ausgewählte Gelände lag zentral im damaligen Wehrkreis X, abgelegen in einer unwirtlichen, fast baumlosen Moorgegend. In der Nähe befand sich ein Reichsarbeitsdienstlager, dass zur Kaserne der Wachmannschaften ausgebaut werden sollte. Eine Feldbahn führte durch das Moor zum Bahnhof Brillit. Die Wehrmacht fand also ideale Bedingungen für die Errichtung eines Kriegsgefangenenlagers vor.

Die ersten Kriegsgefangene kamen im September 1939 in das Lager und wurden in Großzelten untergebracht. Unter der Aufsicht von deutschen Facharbeitern mußten sie die Steingebäude der ersten Bauphase errichten. Später wurden in einer zweiten Bauphase die Holzbaracken aufgestellt.
1940 folgten französische und belgische Soldaten, 1941 erreichten serbische und sowjetische Kriegsgefangene das Lager. 1943 wurden schliesslich italienische Militärinternierte eingeliefert.

Im April 1945 trafen 10.000 KZ-Häftlinge aus dem KZ Hamburg-Neuengamme und seinen Außenlagern im Lager ein. Innerhalb von zwei Wochen starben ca. 3.000 von ihnen.

Britische Truppen befreiten die Gefangenen am 29. April 1945.

Anschließend wurden SS-, NS-Angehörige und Mitglieder von KZ-Wachmannschaften dort inhaftiert.

Von 1952 -1960 wurde es ein Auffanglager für jugendliche DDR-Flüchtlinge.

Einige Kilometer vom Lager entfernt befindet sich der Lagerfriedhof mit der angeschlossenen Gedenkstätte. Die genaue Anzahl der im Lager umgekommen Menschen ist strittig. Schätzungen gehen von unter 10000 bis zu über 40000 sowjetischen Kriegsgefangenen. Auch Gefangene aus Frankreich, Belgien, Italien, Serbien und Polen fanden hier ihre letzte Ruhestätte..

Die 3000 KZ-Häftlinge aus dem Lager Neuengamme sind ebenfalls hier begraben.

 

http://www.gedenkstaette-sandbostel.de

http://www.stiftung-lager-sandbostel.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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